Die Karte
Die Karte ist selbstverständlich das wichtigste Werkzeug, wenn es um Orientierung geht. In Arma nutzen die meisten Karten das NATO-Grid-System, bei dem Gebiete mithilfe eines Fixpunktes in Quadrate eingeteilt werden. Im Spiel sind diese als Raster erkennbar, dass je nach Zoomstufe größer oder kleiner ist. In der größten Stufe entspricht ein Kästchen einem Quadrat mit 10 km, in der zweitgrößten 1 km und in der kleinsten 100 m Kantenlänge (Diagonale: ca. 140m). Jedem Quadranten ist eine eindeutige Koordinate zugeordnet, wobei diese dem Schema x/y entspricht. Die x-Koordinate lässt sich an der Karte von Links nach Rechts am oberen oder unteren Rand der Anzeige ablesen. Die y-Koordinate wird von Unten nach Oben am linken Rand abgelesen. Beide Werte werden dann zu einer Koordinate zusammengesetzt. (Merkregel: Ran an den Baum, rauf auf den Baum.) Bei manchen Karten aus Mods kann die Reihenfolge verkehrt sein.
Auf dem ersten Beispielbild ist die Skala zweistellig, ein Quadrant also 1 km² groß. Hier lassen sich zweistellige Koordinaten ablesen: Die x-Koordinate liegt bei 12, die y-Koordinate bei 16. Der Marker befindet sich also auf Position 12-16 (lies: eins-zwo Strich eins-sechs oder eins-zwo zu eins sechs).
Sind genauere Positionsbestimmungen nötig, kann die dreistellige Koordinate sinnvoll sein. Näher herangezoomt zeigt die Karte im zweiten Beispiel die entsprechenden Quadranten an. Mit derselben Methode wie oben können wir die Position nun noch genauer bestimmen, und zwar auf 128-166. (lies: eins-zwo-acht Strich eins-sechs-sechs oder eins-zwo-acht zu eins-sechs-sechs)
Kartenwerkzeug
Das Kartenwerkzeug ist ein Feature von ACE, mit dem die Orientierung auf der Karte noch leichter fällt. Wenn man den entsprechenden Gegenstand im Inventar hat, kann man es öffnen, indem man auf der Karte über das ACE-Eigeninteraktionsmenü auf „Kartenwerkzeug“ („Map Tools“) und dann „Zeige Kartenwerkzeug“ („Show Map Tool“) geht. Es erscheint dann im „Nullpunkt“ der Karte (0-0). Mittels Drag-and-Drop kann man das Kartenwerkzeug bewegen.
Es besitzt ein Lineal, das auch an das Raster auf der Karte angepasst ist, und eine kleine Skala, mit der sich ein 1x1km-Quadrant in 100m-Schritten einteilen lässt. Wenn man mit gedrückter Strg
-Taste am Lineal entlangfährt, kann man damit eine gerade Linie zeichnen.
Der innere Kreis stellt eine 360°-Skala dar, der äußere MIL*100 (die gleiche Skala findet sich auf dem Kompass, siehe dort). Auf diesen Skalen lassen sich Richtungen ablesen. Die mächtigste Funktion ist dabei, dass sich der äußere Teil um den inneren bei gedrückter Alt
-Taste so drehen lässt, das sich mithilfe des langen roten Pfeils die Richtung von einem Punkt zu einem anderen abläsen lässt. Dies ist zum Beispiel nützlich, um anschließend die Entfernung mithilfe des Lineals abzulesen oder Headings für einen 9-Liner zu ermitteln. Über das Eigeninteraktionsmenü kann man auch dafür sorgen, dass sich das Kartenwerkzeug in die Richtung ausrichtet, in welche auch der Kompass zeigt.
Himmelsrichtungen und Blickrichtung bestimmen
Kompass
Der Kompass ist die einfachste Methode, mithilfe derer man die Himmelsrichtungen und die eigene Blickrichtung bestimmen kann. Der in Arma verfügbare Kompass ist der im US-Militär verwendete magnetische Kompass mit einem Kompassblatt. Er verfügt über eine Kompassrose mit den vier Richtungen N (Nord), E (Ost), S (Süd), W (West). Außerdem sind Skalen für MIL (0-64 x 100) und Grad (0° bis 360°) angegeben. Bei Gruppe W werden Richtungen (Headings) immer in Grad angegeben.
Die Bestimmung der Himmelsrichtungen ist einfach: Warte bis der Kompass sich eingependelt hat, und schaue, in welche Richtungen die Kürzel auf der Rose zeigen. Zur Bestimmung der Blickrichtung öffne den Kompass (Standardtaste K
, mit einem doppelten Drücken bleibt er geöffnet) und schaue das Ziel so an, dass der Draht im Kompassdeckel auf das Ziel zeigt. Warte, bis das Blatt eingependelt ist, und lies dann die Himmelsrichtung oder das Heading mithilfe der Grad-Skala ab, wie im Beispielbild gezeigt.
Auch auf der Karte ist der Kompass verfügbar. Der Draht zeigt dann in die letzte Blickrichtung. Er lässt sich mit gedrückter linker Maustaste verschieben.
Orientierung am Sonnenstand
Auf der Nordhalbkugel (also Karten wie Altis, Stratis oder Malden) befindet sich die Sonne morgens im Osten, mittags im Süden und abends im Westen. Auf der Südhalbkugel (also unter anderem auf Tanoa) steht die Sonne dagegen Mittags im Norden. Mithilfe der Uhr ist eine Bestimmung noch genauer möglich. Die Uhr kann mit O
geöffnet werden, bei doppeltem Drücken der Taste bleibt sie geöffnet. Für die Nordhalbkugel gilt: Die Uhr so drehen, dass der Stundenzeiger zur Sonne zeigt. Den Winkel zwischen dem Stundenzeiger und der 12 halbieren und zwar vormittags den Winkel vor (links) der 12 und nachmittags den Winkel nach (rechts) der 12. Die Halbierungslinie (Winkelhalbierende) zeigt dann nach Süden. Die Methode ist leider nicht auf allen Karten aus Mods zuverlässig.
Orientierung am Polarstern
Da man bei Nacht den Sonnenstand nicht ermitteln kann, muss man auf andere Methoden zurückgreifen. Eines der wenigen Mittel zur Orientierung bei Nacht ist der Polarstern. Dieser steht auf der Nordhalbkugel immer an derselben Stelle und zeigt fast genau nach Norden. Er lässt sich finden, indem man nach dem Großen Wagen sucht und die „hintere Wand“ von diesem fünf Mal nach “Oben” verlängert. Der Endpunkt der gedanklichen Verlängerung ist gleichzeitig der Endpunkt der Deichsel des Kleinen Wagens. Dieser helle Stern ist der Polarstern. (Siehe Beispielbild). Leider ist diese Methode nur auf der Nordhalbkugel anwendbar, da man den Nordpolarstern auf der Südhalbkugel nicht sehen kann und es dort keinen vergleichbaren Stern gibt, welchen man einfach so ausfindig machen kann.
Orientierung an Kirchen und anderen Landmarken
Hat man weder Uhr noch Kompass zur Verfügung, muss man sich an markannten Gebäuden, Bergen etc. orientieren.
Christliche Kirchen und Kapellen sind traditionell nach Osten ausgerichtet, d.h. dass dort der Altar steht, während die Pforte nach Westen zeigt. Das gilt jedoch, gerade bei modernen Kirchen, nicht immer. Im Spiel muss man darauf zählen, dass der Missionsbauer wert auf Details legt. Auf Altis und Stratis sind die Mehrzahl der Kirchen allerdings korrekt ausgerichtet.
Die Orientierung an anderen Landmarken kann nur erfolgen, wenn die eigene Position bekannt ist und man über eine Karte verfügt. Dann muss man simpel die Blickrichtung auf der Karte abschätzen und mit Nord vergleichen.
Die eigene Position bestimmen
Mithilfe von GPS und MicroDAGR
Mithilfe des GPS lässt sich die eigene Position einfach ablesen. Öffnet man es mit Strg + M
zeigt es nicht nur die Koordinaten (roter Rahmen im Beispielbild) sondern auch die aktuelle Uhrzeit sowie die Blickrichtung in Grad an, nebst einem Ausschnitt der Karte für die aktuelle Position. Zudem lässt sich das GPS auch auf der Kartenansicht anzeigen (Ace-Eigentinteraktion) und zeigt dort entweder die aktuelle Blickrichtung (oben links), Höhe über dem Meeresspiegel und die Koordinaten an, oder nach einem Alt + Linksklick
die entsprechenden Daten des angeklickten Ortes.
Auch mithilfe des MicroDAGRs von ACE lassen sich Koordinaten (sogar fünfstellig, also auf den Meter genau), ein Kompass, das Heading usw. bestimmen. Näheres zu dessen Funktion findet ihr im entsprechenden Artikel.
Anhand von Landmarken und anderen Objekten
Wenn du eine Karte oder gute Ortskenntnis hast, reicht es häufig schon, sich etwas umzusehen, um die eigene Position zu ermitteln. Einige besodnere Landmarken können dabei helfen. Es empfiehlt sich in der Regel, dafür die Sichtweite etwas hochzudrehen, um mehr von der Umgebung sehen zu können. Auch kann es hilfreich sein, sich eher kleinere Abschnitte der Karte sehr intensiv zu betrachten. Das dauert im Zweifelsfall zwar länger, aber zum Ziel kommt man auch so.
- Straßen- und Ortsschilder: Sicherlich der einfachste Weg, denn sie sagen dir direkt, wo du bist, oder du kannst es zumindest anhand von Richtungsangaben erschließen. Wenn nur Richtungsangaben vorhanden sind, kannst du deine Position auch triangulieren (siehe unten).
- Straßenverlauf, Kurven, Bahnlinien, Hochspannungsleitungen etc.: Straßen nehmen häufig markante Kurven oder sind in Städten in einem einprägsamen Muster angeordnet. Dasselbe gilt für Bahngleise oder Stromleitungen. Erkennst du das Muster auf der Karte wieder, hast du deine Position gefunden!
- Anordnung von Gebäuden: Ebenso wie Straßen ergeben diese häufig ein Muster, anhand dessen die Positionsbestimmung erleichtert wird. Beachte aber, dass in Arma viele Gebäude etwas kleiner sind, als auf der Karte dargestellt.
- Markante Gebäude: Kirchen, Wolkenkratzer, Windräder, Hochspannungsmasten, Wassertürme und mehr sind häufig schon von weitem zu erkennen und meist mit speziellen Symbolen auf der Karte gekennzeichnet.
- Berge, Seen und das Meer: Die Höhe und Position von Bergen und Gipfeln, die Lage von Seen oder der Verlauf der Küstenlinie helfen dabei, die Position auch in unbebautem Gebiet leicht zu ermitteln. Dasselbe gilt für den Wechsel von Wald und Wiese, Felsformationen etc.
Triangulation
Die Triangulation ist ein nützliche Methode, um die eigene Position zu bestimmen. Voraussetzung dafür ist, dass man wenigstens zwei sichtbare Landmarken auf der Karte gefunden hat und die Richtung zu diesen von der eigenen Position aus bestimmen kann. Im Beispiel haben wir eine Fabrik in Richtung 320 und eine weithin sichtbare Funkstation auf einem Berg in Richtung 022 ausgemacht. Mit diesen Informationen im Hinterkopf öffnen wir dann die Karte, um unsere eigene Position zu bestimmen.
Zunächst packen wir, sofern verfügbar, dass Kartenwerkzeug aus. Haben wir keines, nutzen wir stattdessen den Kompass. Wir drehen nun zuerst das Kartenwerkzeug bzw. den Kompass auf 22° ein, verschieben es bzw. ihn so, dass das Lineal die Funkanlage auf dem Berg schneidet, und ziehen dann einen geraden Strich entlang des Lineals nach Süden. Das funktioniert auch mit dem Kompass, wenn der Strich dann auch etwas krumm werden könnte. Anschließend wiederholen wir dies mit der Fabrik und den dafür ermittelten 320°. Dort, wo sich die beiden eingezeichneten Linien schneiden, befinden wir uns, also auf Koordinate 091-095!
Mit Kompass und Entfernungsmesser
Mithilfe eines Entfernungsmessers lässt sich leicht die eigene Position in Relation zu einer Landmarke finden. Schaue dazu die Landmarke an, merke dir die Richtung, in die der Kompass dabei zeigt, und miss die Entfernung. Auf der Karte kannst du dann mithilfe des Kartenwerkzeugs die Entfernung in der entgegengesetzten Richtung zur Blickrichtung abmessen (oder diese mithilfe des Kompasses abschätzen). So findest du deine eigene Position.
Eine fremde Position bestimmen
Fremde Positionen lassen sich am einfachsten mit dem Entfernungsmesser und Kompass bestimmen. Schau die Position an, notiere Heading und Entfernung, und miss dann mit Kartenwerkzeug oder Kompass auf der Karte die Entfernung von deiner Position zu der anderen. Noch einfacher ist es, wenn du dafür die Kombination aus ACE Vector 21 und Micro-DAGR benutzt. Mehr dazu im entsprechenden Artikel.
Ansonsten gelten die meisten Grundsätze und Tipps, die auch beim Ermitteln der eigenen Position hilfreich sind. Wie das in der Praxis aussehen kann, kannst du auch in einem Mitschnitt von Gigaplex beobachten.