Besonders unter KAT ist eine schnelle und effiziente Erstversorgung des Patienten durch direkte Kameradenhilfe unabdinglich. In diesem Artikel werden sowohl die absoluten Basics für jeden Soldaten, als auch die einfachen und erweiterten Maßnahmen für den CFR-B und den Platoon-Medic bzw. alle Beteiligten der weiteren Rettungskette thematisiert.

Die Basics

Priorität Nummer 1 hat die Versorgung kritischer Blutungen. Dazu werden Extremitäten (Arme und Beine) mit Tourniquets und Rumpf bzw. der Kopf mit Bandagen versorgt. Anschließend werden die Atemwege überprüft und freigemacht, der Torso auf einen Pneumothorax untersucht und bei Bedarf ein Chestseal angelegt. Patienten mit Pneumothorax sind zwingend einem Medic vorzustellen!
Ein Patient ohne Atmung hat absolute Priorität und ist ebenfalls sofort einem Medic zuzuführen!

Erweiterte Diagnose und Behandlung

Zur erweiterten Diagnose und Behandlung stellt KAT verschiedene Geräte zur Verfügung, mit denen unterschiedliche Krankheitsbilder diagnostiziert und Patienten untersucht bzw. behandelt werden können. Durch diese neuen Geräte und auch verschiedene Krankheitsbilder wird ein neuer Vitalparameter hinzugefügt.

Sauerstoffsätigung [SpO2]

Die Sauerstoffsättigung (auch SpO2) gibt den Anteil der mit Sauerstoff besetzten roten Blutkörperchen in Prozent an. Der Normalwert liegt zwischen 98 und 100%. Unter einem Wert von 90% wird der Patient bereits kritisch, bei Werten unter 60% sind sofortige lebensrettende Maßnahmen notwendig.

Ein einfaches Mittel zur Bestimmung der Sauerstoffsättigung ist der Pulsoximeter.

Pulsoximeter

Pulseoximeter

Pulsoximeter auf dem Boden Pulsoximeter im Inventar
Pulsoximeter auf dem Boden Pulsoximeter im Inventar

Das Pulsoximeter wird an den Finger angebracht und kann die Pulsfrequenz, sowie die Sauerstoffsättigung des Patienten angeben.

Klasse: kat_Pulseoximeter

Weitere Diagnosewerkzeuge

AED X-Series

AED-x

AED X-Series auf dem Boden AED X-Series im Inventar
X-Serie auf dem Boden X-Serie im Inventar

Die X-Serie ist ein Überwachungsmonitor mit AED-Funktion (automatisierter externer Defibrillator). Mit diesem können die wichtigsten Vitalparameter kontinuierlich überwacht werden (Herzfrequenz, Blutdruck, SpO2). Bei einem Kreislaufstillstand kann er durch die AED-Funktion auch zur Defibrillation des Patienten genutzt werden.

Klasse: kat_X_AED

Stethoskop

Stethoscope

Stethoskop im Inventar
Stethoskop im Inventar

Mit dem Stethoskop können die Atemgeräusche der Patienten abgehört (auskultiert) werden.

Normales Atemgeräusch: Quelle: KAT Github

Klasse: kat_stethoscope

MARCH-Algorithmus

MARCH ist ein Algorithmus anhand dem man prioritäten-orientiert behandeln kann. Die neuen Krankheitsbilder und Behandlungen von KAT werden anhand des MARCH-Algorithmus erklärt.

Übersicht des Algorithmus:

Problem Was ist zu tun? Hilfsmittel
Massive Bleeding
(massive Blutung)
Kontrolle starker Blutungen Tourniquets, Bandagen
Airway
(Atemwege)
Frei machen und frei halten der Atemwege Guedeltuben, Larynxtuben, Accuvac
Respiration
(Atmung)
Behandlung von Pneumothorax etc. Stethoskop, Chestseal, AAT-Kit
Circulation
(Kreislauf)
Stabilisierung des Kreislaufs Infusionen, Epinephrin
Head Injury / Hypothermia
(Kopfverletzung / Unterkühlung)
Lagerung, Wärmeerhalt (nicht simuliert) Wärmedecke (nicht vorhanden)

Massive Bleeding (Massive Blutungen)

Das Thema der massiven Blutungen ist und war immer schon präsent. Um diese Blutungen zu kontrollieren nutzen wir Tourniquets und Bandagen, Weiteres hierzu findest du im Artikel Verwundetenversorgung (Grundlagen).

Airway (Atemwege)

Ein Hauptaspekt von KAT-Medical ist das Hinzufügen von Atemwegsproblemen. Atemwegsprobleme sind solche, bei denen die Atemwege (Airways) verstopft oder verlegt sind, wodurch die Atmung erschwert wird.

Überprüfen der Atemwege

Atemwege prüfen: Die Atemwege werden unter KAT am Kopf untersucht. Dabei wird der Mund aufgemacht und hineingeschaut ohne ihn dabei jedoch zu überstrecken. Bei der Untersuchung können die Atemwege entweder “verlegt” (obstructed), “verstopft” (occluded) oder beides in Kombination sein. Durch eine Verstopfung oder Verlegung wird der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, wodurch die Sauerstoffsättigung kontinuierlich sinkt.
Bei bewusstlosen Patienten ist grundsätzlich von einem verlegten Atemweg auszugehen, wohingegen bei wachen Patienten eine Verlegung ausgeschlossen werden kann.
Verstopfung (occlusion) der Atemwege entsteht meist durch Erbrochenes des Patienten, welches in den Atemwegen verbleibt.

Maßnahmen bei Verlegung

Kopf überstrecken: Das Überstrecken des Kopfes (hyperextend) ist eine simple Methode die Atemwege frei zu halten, die keine Hilfsmittel bedarf. Allerdings muss man in der Nähe des Patienten bleiben und regelmäßig überprüfen, ob die Atemwege noch frei sind.
Guedeltubus: Der Guedeltubus ist ein Hilfsmittel, welches das Zurückrutschen der Zunge dauerhaft verhindert. Dadurch bedarf es nur noch einer sporadischen Kontrolle der Atemwege auf Verstopfung.

Maßnahmen bei Verstopfung

Kopf zur Seite drehen: Indem man den Kopf des Patienten zur Seite dreht (Turn Head) kann man die Atemwege von Flüssigkeiten (Erbrochenes/Blut/etc.) befreien. Diese Aktion gibt keine Garantie zum Erfolg, ggf muss sie öfters wiederholt werden.
Absaugen: Mithilfe einer Accuvac kann medizinisches Personal die Atemwege sicher durch Absaugen (suction) von Flüssigkeiten befreien. Bei erneuter Verstopfung der Atemwege muss auch das Absaugen wiederholt werden.
Larynxtubus: Der Larynxtubus (KingLT) erfüllt ebenfalls die Aufgabe eines Guedeltubus und verhindert ein Zurückrutschen der Zunge, zusätzlich verhindert er ebenfalls ein verstopfen der Atemwege.

Guedeltubus

Guedel Tube

Guedeltubus auf dem Boden Guedeltubus im Inventar
Guedeltubus auf dem Boden Guedeltubus im Inventar

Der Guedeltubus ist ein einfaches Hilfsmittel zum Freihalten der Atemwege. Er verhindert das Zurückrutschen der Zunge und hält somit den Atemweg frei. Dabei ist er simpel in der Anwendung und kann von jedem einfach erlernt und durchgeführt werden. Er bietet allerdings keinen Schutz vor Verstopfung der Atemwege durch Erbrochenes.

Klasse: kat_guedel

Larynxzubus

KingLT

Larynxtubus auf dem Boden Larynxtubus im Inventar
Larynxtubus auf dem Boden Larynxtubus im Inventar

Der Larynxtubus ist ein erweitertes Mittel zum Freihalten der Atemwege. Er ist ebenfalls einfach anzuwenden, bedarf jedoch medizinischer Kenntnisse und sollte daher nur durch Sanitätspersonal angewendet werden. Er verhindert ebenfalls das Zurückrutschen der Zunge und (im Gegensatz zum Guedeltubus) zusätzlich die Verstopfung der Atemwege durch Erbrochenes.

Klasse: kat_larynx

Accuvac

Accuvac

Accuvac auf dem Boden Accuvac im Inventar
Accuvac auf dem Boden Accuvac im Inventar

Die Accuvac ist eine Absaugpumpe welche durch medizinisches Personal genutzt werden kann um Flüssigkeiten wie Blut und Erbrochenes aus den Atemwegen zu entfernen.

Klasse: kat_accuvac

Respiration (Atmung)

Die ebenfalls durch KAT hinzugefügten Atmungsprobleme betreffen hingegen die eigentliche Atmung (Respiration) und die damit direkt verbundenen Organe (primär Lunge).

Pneumothorax

Pneumothorax

Als Pneumothorax bezeichnet man eine Störung, bei der Luft in den Pleuraspalt, also in die Lücke zwischen Lunge und Brustkorb, gelangt, wodurch der betroffene Lungenflügel kollabiert und der Gasaustausch behindert wird. Ursächlich ist meist ein penetrierendes Thoraxtrauma, also eine Verletzung am Torso.

  • Diagnose: Einen Pneumothorax zu diagnostizieren ist sehr leicht, hierzu schaut man einfach am Torso ob es eine Verletzung gibt die sich Pneumothorax nennt.
  • Maßnahmen: Um einen Pneumothorax zu behandeln bringt man einfach ein Chest Seal über der Verletzung an.

Spannungspneumothorax

Tensionpneumothorax

Der Spannungspneumothorax entsteht aus einem Pneumothorax, bei dem immer mehr Luft in den Pleuraspalt eindringt aber keine Luft mehr entweichen kann. Dadurch nimmt die Luft immer mehr Raum im Thorax ein und drückt auf die gesunde Lungenhälfte und das Herz.

  • Diagnose: Die Diagnose des Spannungspneumothoraxes ist etwas komplizierter und bedarf eines Stethoskops und des entsprechenden Wissens. Mithilfe des Stethoskops horcht man auf die Lunge und hört dabei auf einer Seite leisere und kürzere Atemgeräusche.
  • Maßnahmen: Hier wird ebenfalls ein Chestseal angebracht. Außerdem muss die “gefangene” Luft aus dem Pleuraspalt entlassen werden, hierfür wird mithilfe eines AAT-Kits ein Nadel-Dekompression durchgeführt und so der Thorax von dem Druck entlastet.
Spannungspneumothorax: Quelle: KAT Github

Hämatothorax

Hemopneumothorax

Der Hämatothorax entsteht ebenfalls aus dem Pneumothorax heraus, hier sammelt sich im Gegensatz zum Spannungspneumothorax allerdings nicht mehr und mehr Luft im Thorax sondern Blut. Auch hier wird das Problem des Pneumothoraxes verschlimmert.

  • Diagnose: Auch hier muss man die Atemgeräusche auskultieren um die Diagnose zu stellen, im Falle eines Hämatothoraxes sind die Geräusche ebenfalls leiser und man hört ein “Blubbern” bzw. “Rasseln”.
  • Maßnahmen: Hier wird ebenfalls ein Chestseal auf dem Thorax angebracht und das Blut muss ebenfalls entfernt werden. Hierfür wird es mithilfe des AAT-Kits abgelassen.
Hämatothorax: Quelle: KAT Github

Chestseal

Chestseal im Inventar
Chestseal im Inventar

Mit dem Chestseal wird eine Thoraxverletzung mit Pneumothorax versorgt. Es ist leicht anzuwenden und kann daher durch jeden Soldaten eingesetzt werden.

Klasse: kat_chestSeal

AAT-Kit

AAT-Kit im Inventar
AAT-Kit im Inventar

Mit dem Advanced Airway Treatment Kit kann eine Thoraxentlastungspunktion durchgeführt werden, wodurch Luft beim Spannungspneumothorax bzw. Flüssigkeit beim Hämatothorax entweichen kann.

Klasse: kat_aatKit

Circulation (Kreislauf)

An der Kreislaufversorgung gibt es keine Änderungen durch KAT, hier gilt dasselbe bei den Grundlagen. Allerdings werden durch KAT-Medical Blutgruppen und ebenfalls entsprechende Blutbeutel nach dem AB0-System hinzugefügt. Außerdem gibt es die Möglichkeit selbst Blutbeutel abzunehmen.

Blut IV BG:AB0

Blood IV BG:AB0

Blut IV mit BG auf dem Boden Blut IV mit BG im Inventar
Blut IV mit BG auf dem Boden Blut IV mit BG im Inventar

Blut gibt es in vier verschiedenen Blutgruppen, A, B, AB und 0. Durch KAT werden Transfusionsbeutel in den entsprechenden Gruppen bereitgestellt (ACE-Blutbeutel sind dabei universell einsetzbar). Bei dem Verabreichen von Blutkonserven muss auf eine Kompatibilität der Blutgruppen von Spenderblut und Empfängerblut geachtet werden.

Folgende Übersichtstabelle ist ebenfalls im Spiel als Inventargegenstand verfügbar: Kreuztabelle für Blutgruppen Quelle: KAT-Discord

Klassen: kat_bloodIV_ABO (1.000 ml), kat_bloodIV_ABO_500 (500 ml), kat_bloodIV_ABO_250 (250 ml) (ABO entsprechend der gewünschten Blutgruppe, 0=O), kat_crossPanel (Blutgruppenübersicht)

Blutabnahmeset

Field Blood Transfusion Kit

Blutabnahmeset auf dem Boden Blutabnahmeset im Inventar
Blutabnahmeset auf dem Boden Blutabnahmeset im Inventar

Mit leeren Blutbeuteln kann man einem Patienten 250 oder 500ml Blut abnehmen, um es anschließend einem anderen zu transfundieren. Das abgenommene Blut hat die Blutgruppe des Spenders.

Klassen: kat_Empty_bloodIV_250 (250ml), kat_Empty_bloodIV_500 (500ml)

Head injury / Hypothermia (Kopfverletzung / Hypothermie)

Dieser Punkt wird unter KAT gar nicht simuliert. Um den Algorithmus jedoch abzuschließen und euch noch etwas für die Immersion mitzugeben, wird der Punkt hier grob thematisiert:
Im echten Leben stoßen wir natürlich auf weitere Probleme, z.B. Kopfverletzungen, welche unterschiedlichste Ausmaße einnehmen können, wie Schädelhirntraumata von Gehirnerschütterung bis Gehirnquetschung. Außerdem ist ein sehr oft vernachlässigter Punkt hier integriert: der Wärmeerhalt, eines der größten Probleme bei Traumapatienten ist eine Unterkühlung.

Im Spiel können wir die Behandlung hier als abgeschlossen sehen und uns nun um möglicherweise noch bestehende Schmerzen kümmern. Hierzu stellt uns KAT-Medical noch einfache Schmerztabletten zusätzlich zu dem bereits bekannten Morphin zur Verfügung.

Schmerzmittel

Painkillers

Schmerzmittel auf dem Boden Schmerzmittel im Inventar
Schmerzmittel auf dem Boden Schmerzmittel im Inventar

Die Schmerzmittel sind Tabletten, die gegen leichte Schmerzen helfen. Sie haben keinen negativen Effekt auf den Kreislauf. Die Tabletten können unter KAT auch gegen eine falsche Bluttransfusion eingesetzt werden.

Klassen: kat_Painkiller

Reanimation

Im Gegensatz zu einer Standard-Reanimation haben wir mit KAT-Medical wieder einen Defibrillator zur Verfügung um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Außerdem muss man ein Auge auf die Atemwege haben.

  • Defibrillation: Bei einem Kreislaufstillstand kann eine Defibrillation mit hoher Wahrscheinlichkeit den Kreislauf des Patienten wiederherstellen. Hierfür stehen uns die X-Serie und der einfache AED zur Verfügung. Bei der Abgabe des Schocks ist darauf zu achten, dass niemand den Patienten berührt, also im Medic-Menü oder am Behandeln ist.
  • Atemwege: Im besten Fall werden diese mithilfe eines Larynxtubus gesichert um sowohl Verlegung als auch Verstopfung zu verhindern.

Automatisierter Externer Defibrillator

AED

AED auf dem Boden AED im Inventar
AED auf dem Boden AED im Inventar

Der AED ist ein Gerät zur Defibrillation, welches durch jeden Laien eingesetzt werden kann, um einen normalen Herzrhythmus herzustellen.

Klasse: kat_AED