Was ist eigentlich eine Führungskraft?
Auf dem Basisniveau hier bei uns bedeutet Führung, mehrere Einheiten dazu zu bewegen, ein bestimmtes Ziel in möglichst effizienter Zusammenarbeit zu erreichen! Das gilt nicht nur für Company Commander sondern auch für Squadleader, Logistik Teamleader oder einen Panzerkomandanten. Dabei erfüllt jeder seine Aufgaben anders und hat einen anderen Führungsstil, jedoch hat jeder die gleichen Grundpflichten:
Maintain Leadership – bleib am Leben!
Es bringt keinem noch so gut ausgerüstetem PLatoon etwas, wenn du als Leader unnötige Risiken eingehst, indem du versuchst, dich unbedingt am Kampfgeschehen zu beteiligen. Setze dich niemals dem Feind direkt aus oder begib dich alleine auf „Aufklärungstour“. Deine Waffen sind dein Verstand und die Einheiten, die du kommandierst. Nutze sie, um dein Ziel möglichst effizient zu erreichen. Enttäusche deine Jungs nicht – sie zählen auf deine Besonnenheit und sind aufgeschmissen, wenn du dich achtlos dem feindlichen Feuer aussetzt und dadurch getötet wirst!
Kenne den Job der Leute über sowie unter dir!
Wenn du die Aufgaben und Pflichten der (Führungs-) Kräfte kennst, die in der Befehlskette unter dir stehen, kannst du erst sicherstellen, sie effektiv, effizient und ihren Aufgaben entsprechend einzusetzen. Es ist unangebracht, ein Squad auf Panzerjagd zu schicken oder einen Kampfpanzer ohne infanteristische Unterstützung in den Häuserkampf.
Umgekehrt solltest du auch den Job der Führungskräfte mindestens zwei Ebenen über dir kennen (two-levels-up-Prinzip). Nicht nur hilft dir das, dich selbst mit angemessenen Vorschlägen einzubringen oder ihre Absichten vorauszuahnen, du musst im Notfall auch in der Lage sein, den Job eines deiner Vorgesetzten zu übernehmen. Erhältst du die Informationen nicht von selbst, fordere sie aktiv ein!
Sei klar und präzise!
Gerade in der Hitze des Gefechts ist es wichtig, kurze und klare Befehle zu geben. In dieser Situation herrscht meist Chaos und die Leute müssen sich über jede Menge anderer Dinge Gedanken machen, sodass sie sich nicht auch noch über einen schlecht formulierten Befehl den Kopf zerbrechen sollten.
Es hat sich bewährt, Befehle, Fragen usw. durch ein Stichwort anzukündigen, bevor der eigentliche Inhalt ausgesprochen wird, z.B.:
Befehl: Auf … vorrücken!
Frage: Wie ist ihre Position?
Vermeide Micromanagement!
Leaders need to let Leaders lead!
Führungskräfte müssen Führungskräfte führen lassen!
Das klingt offensichtlich, muss aber unbedingt bedacht werden! Gemeint ist damit, dass Aufträge so erteilt werden sollten, dass die Empfänger bei der Durchführung Freiheiten haben, innerhalb derer sie handeln können, wie sie es für richtig halten. Micromanagement reduziert die taktische Flexibilität deiner Einheiten und behindert Eigeninitiative, daher sollte es vermieden werden.
Anstatt also den Einheiten, die du befehligst, penible Vorgaben zu machen, die sie im Zweifel behindern und vielleicht sogar töten können, solltest du ihnen lediglich Richtlinien geben, innerhalb derer sie freie Entscheidungen treffen können, die sie jeweils der Lage anpassen.
Anstatt beispielsweise penibel die Bewegungsart vorzugeben, gib deinen Squads Wegpunkte und einen Anhaltspunkt, unter welchen Umständen sie zum jeweils nächsten vorrücken sollen. Sie werden auch so zum Ziel kommen.
Am Rande bemerkt: Autonomie und Kompetenz sind zwei der drei psychologischen Grundbedürfnisse nach Deci und Ryan. Ein Spieler, der eigene Entscheidungen treffen und sein Können unter Beweis stellen kann, wird also auch ein motivierter Spieler sein!
Übe dich in taktischer Geduld!
Taktische Geduld bedeutet, eine Situation sich zunächst entwickeln zu lassen, bevor man versucht zu bestimmen, in welche Richtung sie sich weiter entwickeln wird. Es gibt Momente, in denen sich eine Führungskraft zurücklehnen sollte, um volles Sitatuinsbewusstsein zu erlangen, damit sie dann präzise Gegenmaßnahmen ergreifen kann.
Ein Beispiel: Nur weil du ein kleines Fire Team an deiner Flanke entdeckst, heißt das noch lange nicht, dass sich der Hauptangriff auf dieser Seite konzentrieren wird. Es wäre jetzt noch unklug, direkt darauf zu reagieren und die Verteidigungspositionen deiner Einheiten dorthin zu verschieben.
Stift und Papier!
Es ist immer von Vorteil, Stift und Papier bereit zu halten, um sich Notizen über Frontverlauf, Verwundete, kampfineffektive Einheiten oder sonstige Situationen zu machen. Du kannst einen Notizblock auch nutzen, um dir gelernte Sachen zu notieren oder Dinge, die du in der Nachbesprechung erwähnen willst.