Warum mit Fahrzeugen kämpfen?

Arten von Kampffahrzeugen

Im engeren Sinne sind Kampffahrzeuge nur solche Fahrzeuge, die auch aktiv am Kampfgeschehen teilnehmen sollen und zu diesem Zweck konstruiert wurden:

  • Kampfpanzer (engl.: Main Battle Tank), abgekürzt KPz oder MBT, sind schwer gepanzerte Kettenfahrzeuge, die über einen Turm und als Hauptbewaffnung eine Kanone im Kaliber 100 mm oder höher verfügen. Sie dienen vor allem dazu, feindliche Fahrzeuge zu vernichten, können aber auch Gebäude, befestigte Stellungen, Bunker etc. bekämpfen. Mehr dazu im entsprechenden Artikel.
  • Als Panzerjagdfahrzeuge werden Fahrzeuge bezeichnet, die mit ihrer Bewaffnung in der Lage sind Kampfpanzer zu vernichten, dazu sind sie mit Panzerkanonen und/oder Panzerabwehrlenkwaffen bewaffnet. Sie sind deutlich leichter gepanzert als Kampfpanzer und oft kleiner. Durch geringeres Gewicht/kleinere Abmaße sind sie mobiler (z.T. amphibisch) und leichter mit transportierbar. Sie sind nicht duellfähig mit Kampfpanzern und werden bevorzugt aus dem Hinterhalt eingesetzt.
  • Schützenpanzer (engl.: Infantry Fighting Vehicle), abgekürzt SPz oder IFV, sind im Vergleich zu Kampfpanzern in der Regel leichter gepanzert und bewaffnet, dafür aber mit einem Transportraum für Infanterie versehen. Zum Teil sind SPz amphibisch. Als Bewaffnung tragen sie (Maschinen) - Kanonen ab Kaliber 20 mm. Sie können zusätzlich mit Maschinengewehren, Panzerabwehrlenkwaffen und automatischen Granatwerfern bewaffnet sein. Mit der transportierten Infanterie kämpfen sie als mechanisierte Truppen im engen Verbund. Es gibt sie sowohl mit Ketten- als auch Radantrieb (Radschützenpanzer).
  • Technicals sind zivile Fahrzeuge, die für die Gefechtsführung modifiziert wurden. Sie können zum Beispiel mit lafettierten MG, Raketenwerfern, Mörsern oder Flugabwehrgeschützen und mit zusätzlichen Metallplatten gegen Beschuss ausgestattet werden. Sie werden schlecht ausgestatteten Armeen und Aufständischen als kostengünstige und selbst herstellbare Alternative verwendet, finden aber auch bei Spezialkräften Verwendung.
  • Fahrzeuge mit Luftabwehrwaffen kommen in Form schwerer und leichter Panzerfahrzeuge (vergleichbar mit KPz und SPz, dann heißen sie auch „Luftabwehrpanzer“ bzw. „Luftabwehr-Selbstfahrlafette“) oder auch leichter Fahrzeuge wie LKW vor. Sie verfügen über oft mehrrorige Maschinenkanonen und/oder Boden-Luft-Raketen.
  • Artillerie kann auf verschiedenen Fahrzeugen mobiliert werden, dies reicht von in Gewicht und Abmaßen den Kampfpanzern vergleichbaren Panzerhaubitzen, bis zu auf leichteren Kettenfahrgestellen oder schweren Radfahrgestellen ruhenden selbstfahrenden Laffetten. In diesen Kategorien finden sich Fahrzeuge mit Startrampen für taktische Raketen, Mehrfachraketenwerfer, Mörser und Haubitzen verschiedenster Kaliber. Mehr dazu erfährst du in der Kategorie „Artillerie“.

Im weiteren Sinne kann man auch Fahrzeuge aufzählen, die zwar nicht für den Kampf, aber doch für den Einsatz unter Kampfbedingungen gedacht sind. Sie dienen meist dem Transport von Infanterie oder Material, sind leichter gepanzert und nur teilweise Bewaffnet:

  • Transportpanzer (engl.: Armoured Personel Carrier), abgekürzt TPz oder APC, sind leichter bewaffnet als Schützenpanzer: Meist tragen sie bloß ein schweres Maschinengewehr, ergänzt ggf. durch weitere MGs, Granatwerfer oder Schussluken, die von der transportierten Infanterie genutzt werden können. Im Gegensatz zum SPz sollte der TPz nicht aktiv an Kampfhandlungen teilnehmen, sondern seine Bewaffnung hauptsächlich zur Selbstverteidigung nutzen.
  • Gepanzerte Fahrzeuge kommen normalen PKW oder LKW am nächsten, sind aber i.d.R. mit Panzerplatten ausgestattet, die Beschuss gegen Kleinkaliberfeuer abwehren können. Manchmal haben sie eine Dachluke oder eine ferngesteuerte Waffenstation mit Maschinengewehr oder Granatmaschinenwaffe. Ihre primäre Aufgabe ist der Transport von Infanterie und Material – die Bewaffnung dient nur der Selbstverteidigung.
  • Die Abkürzung MRAP (engl. Mine Resistant Ambush Protected vehicle) bezeichnet gepanzerte Fahrzeuge, in denen die Besatzung durch ihre Bauart gegen Minen und IEDs sowie Beschuss durch Handfeuerwaffen geschützt ist. In Arma wird dieser Schutz leider nicht adäquat umgesetzt: Meist explodieren MRAPs sofort, wenn sie auf eine Mine fahren, und alle Insassen sind tot.
  • Leichte Fahrzeuge wie Quads oder Buggys sind ebenfalls im Einsatz, meist bei Spezialeinheiten, deren Aufträge große Mobilität erfordern.

Die Besatzung

Bei Kampffahrzeugen gibt es meistens eine Aufteilung der Aufgaben auf drei bis vier Rollen. Dies hängt aber immer vom Modell ab. Die folgenden drei Rollen sind aber meistens vorhanden: Fahrer, Schütze und Kommandant. Ergänzt werden können diese durch weitere Schützen oder einen Ladeschützen.

Leichtere Fahrzeuge werden häufig von Infanterieeinheiten genutzt. Dann entscheidet nicht die Slotliste, sondern der jeweilige Squad Leader oder Gruppenführer darüber, wer im Fahrzeug fährt und schießt.

Der Fahrer

Beim Fahrer (engl. driver, kurz DRV) handelt es sich um die wichtigste Rolle innerhalb des Kampffahrzeugs – denn ohne Fahrer ist auch der modernste Kampfpanzer nicht zu mehr nütze, als eine alte Feldkanone. Der Fahrer eignet sich gut als Einstiegsslot, wenn du als Spieler noch nicht in einem Kampffahrzeug unterwegs warst, da du alle Abläufe im Fahrzeug miterlebst, selbst aber eine nicht zu überfordernde Aufgabe wahrnimmst. Gleichwohl ist der Fahrer anspruchsvoll! Du musst trotz kleinen Sichtschlitzes die Umgebung und die taktische Lage im Auge behalten, Entfernungen gut einschätzen können und notfalls die Rolle der anderen Crewmitglieder übernehmen können.

Der Schütze

Alle Kampffahrzeuge im engeren Sinne verfügen über eine Bewaffnung, die von einem Schützen (engl. gunner, kurz GNR) bedient wird. Dabei richtet er sich nach den Anweisungen des Kommandanten, kommuniziert aber auch mit dem Fahrer, um gute Feuerpositionen zu finden, klärt eigenständig auf und bekämpft Feinde. Außerdem hat er stets ein Auge auf die verbliebene Munition und wählt diese auch sinnvoll aus.

Der Kommandant

Die Befehlsgewalt über das Fahrzeug (und im Falle der mechanisierten Infanterie zum Teil auch den abgesessenen Truppen) hat der Kommandant (engl. commander, CMD). Er hält darüber hinaus den Funkkontakt zum Führungsfahrzeug oder zur übergeordneten Einheit und koordiniert alle Abläufe im Fahrzeug. Er plant die Bewegung, gibt dem Schützen Richtlinien zum Feuerverhalten und klärt die Umgebung auf.

In wenigen Fahrzeugen sind die Rolle von Kommandant und Schütze vereint, sodass der Kommandant zugleich auch die Hauptbewaffnung bedient. Bei den russischen mechanisierten Truppen sitzt der Kommandant i.d.R. mit der Infanteriegruppe ab.

Wenn leichtere Fahrzeuge von Infanterieeinheiten genutzt werden, sollte zumeist der Team- oder Squad Leader diese Aufgabe übernehmen und dazu auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, von wo aus er die beste Übersicht hat (wenn nicht, wie im deutschen Fennek, ein eigener Kommandantenplatz vorhanden ist).

Der Ladeschütze

Der Ladeschütze, engl. Loader (optional), lädt in der Realität das Hauptgeschütz nach. Da alle Panzer in Arma und dem Modset über automatisches Laden verfügen, entfällt dieser Platz oft. In manchen Panzern kann er aber ein zusätzliches MG auf dem Dach bedienen.

Weitere Schützen und Dachluken

Manche Fahrzeuge, wie zum Beispiel die russischen BMP, verfügen über weitere Plätze, von denen aus montierte Waffensysteme genutzt werden können (im genannten Beispiel befinden sich zwei lMGs im vorderen Bereich). Diese werden meist nicht fest, sondern nach Bedarf besetzt.

Manche Fahrzeuge können auch Dachluken öffnen, aus denen heraus transportierte Infanterie schießen kann. Es ist sinnvoll, dass dies von Automatik- oder MG-Schützen übernommen wird, da mehr als Unterdrückungsfeuer aus der Fahrt heraus ohnehin nicht zu leisten ist.

Die Mitfahrer

Transportierte Infanterie nimmt meist auf eher zufällig verteilten Sitzen im Fahrzeug Platz. Eine Zuordnung oder besondere Aufgaben sind nicht nötig.

Während der Fahrt sollten die Mitfahrer möglichst wenig sprechen, da dies die Kommunikation der Besatzung stören kann.

Bewaffnung

Je nach Kategorie und Ausführung verfügen Kampffahrzeuge über verschiedene Waffensysteme.

Kanonen

Alle Kampfpanzer und Panzerjäger haben Kanonen, mit denen sie in der Lage sind, feindliche Kampfpanzer durch direktes Feuer zu bekämpfen. Zusätzlich ist meist auch Munition an Bord, die zur Vernichtung weicher Ziele und Strukturen geeignet ist.

Einige Fahrzeuge wie der russische BMP sind ebenfalls mit Kanonen bestückt, dann aber in deutlich kleinerem Kaliber.

Selten können aus dem Kanonenrohr auch Lenkwaffen verschossen werden.

Maschinenkanonen

Im Kaliber von 25 bis 40 mm bewegen sich die Maschinenkanonen: Vollautomatische Waffen, die Wucht und Explosivgeschosse verschießen können. Sie eignen sich hervorragend zur Bekämpfung von Infanterie, leichten Fahrzeugen, Gebäuden und niedrig fliegenden Flugzeugen.

Raketenwerfer

Vor allem auf Schützenpanzern befinden sich oft zusätzlich zur primären Bewaffnung angebrachte Raketenwerfer verschiedener Bauart. Gerade dann, wenn die Maschinenkanone ein zu geringes Kaliber hat, um gegen Kampfpanzer bestehen zu können, bieten diese Waffen eine Möglichkeit, auch schwer gepanzerte Feindfahrzeuge auszuschalten. Nichts desto trotz sollte dies sehr vorsichtig eingesetzt werden, da die Rakete auch im besten Falle mehrere Sekunden in der Luft ist, bevor sie den Feind vernichten kann, und das eigene Fahrzeug derweil schutzlos ausgeliefert ist.

Maschinengewehre

Um Unterdrückungs- und gezieltes Feuer gegen Infanterie zu ermöglichen, verfügen sowohl schwere als auch leichte Fahrzeuge häufig über Maschinengewehre – vom leichten MG im Kaliber 5.56 mm bis hin zum überschweren MG mit 14.5 mm. Je nach Art der Montierung lassen sich folgende Arten unterscheiden:

  • Koaxial-MGs sind parallel zur Hauptkanone montierte MGs, die vom Schützen ferngesteuert bedient werden.
  • Ferngesteuerte Waffenstationen können von innerhalb des Fahrzeugs bedient werden. Viele moderne Kampfpanzer und MRAPs verfügen über eine Waffenstation, die vom Kommandanten bedient werden kann. Während man in der Realität zum Nachladen Oberluke gehen muss, funktioniert das in Arma automatisch.
  • Dachluken mit MGs befinden sich vor allem auf älteren Fahrzeugen. Hier muss allerdings das Besatzungsmitglied die Dachluke öffnen, woraufhin der Oberkörper exponiert ist. Daher sind sie nur für Notfälle geeignet. Tu dies nicht in urbanem Gebiet!
  • Schießluken sind Öffnungen in Front, Seite oder Heck des Fahrzeugs. In diesen sind teils lafettierte MGs vorinstalliert, sodass der Schütze aus dem Schutz der Panzerung heraus auf Feinde außerhalb feuern kann.

Munitionsarten für Kanonen

Um den verschiedenen Einsatzzwecken engegenzukommen, wurden verschiedene Munitionsarten entwickelt. Sie müssen jeweils entsprechend der Bedrohung ausgewählt und eingesetzt werden. Generell gilt auch: je größer das Kaliber, desto größer die Sprengwirkung bzw. die Durchschlagskraft.

Abkürzung Bedeutung Beschreibung geeignet gegen
HE high explosive Wirkt durch die reine Explosionsenergie eines beim Auftreffen gezündeten Sprengsatzes. Aufgrund des Gewichts oft etwas langsamer. Infanterie, Gebäude, ungepanzerte Fahrzeuge, Helikopter
HEAT high explosive anti-tank Zusätzlich zur Explosion wird ein in der Spitze befindliches Metallstück verflüssigt und verformt, sodass es auch mittlere Panzerungen durchschlagen kann. leicht bis mittel gepanzerte Fahrzeuge, Gebäude, Helikopter
FRAG fragmentive Durch die Explosion werden Splitter in alle Richtungen beschleunigt, die ungepanzerte Ziele verletzen oder töten können. Infanterie, Gebäude
AP armour piercing Panzerbrechendes Wuchtgeschoss aus sehr dichtem Metall leicht bis mittel gepanzerte Fahrzeuge, Helikopter
APFSDS armour piercing, fin stabilised, discarding sabot Panzerbrechende Munition aus sehr dichtem Metall, die ähnlich einem Pfeil mit Finnen stabilisiert und durch einen Treibspiegel beschleunigt wird. mittel bis schwer gepanzerte Fahrzeuge, Helikopter